Organisation der Leitstelle Tirol
Die Leitstelle Tirol gGmbH ist eine Tochtergesellschaft des Landes Tirol. Die Leitstelle Tirol nimmt die Notrufe 122 (Feuerwehr), 140 (Berg-/Alpinrettung) und 144 (Rettungsdienst) entgegen, disponiert und alarmiert die Tiroler Blaulichtorganisationen. Des Weiteren überwachen wir die Landesstraßentunnel und bearbeiten Alarme von Brandmeldeanlagen. Auch der qualifizierte Krankentransport (14844) sowie die Gesundheitsberatung 1450 sind Teile unserer Aufgaben. Der Kernbereich der Leitstelle Tirol ist der 24/7/365 Einsatzbetrieb. Neben der Geschäftsführung und Verwaltung sind die beiden Stabsstellen „Prozess & Projekt“ und „IT-Technik“ wichtige Organisationsbereiche. In Summe beschäftigt die Leitstelle Tirol ca. 110 Mitarbeiter:innen in Voll- und Teilzeit.
Einsatzbetrieb: Rund um die Uhr verfügbar
Knapp 80 Mitarbeiter:innen (Voll- und Teilzeit) sind dem Einsatzbetrieb zugeordnet. Etwa 75 Mitarbeiter:innen arbeiten im 10 Stunden Schichtbetrieb 24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche und 365 Tage im Jahr. Im Einsatzbetrieb werden Notrufe, telefonische Anfragen, automatische Meldungen angenommen, bearbeitet und wenn erforderlich die notwendigen Einsatzkräfte nach vorgegebenen Richtlinien alarmiert und diese auch im Einsatz unterstützt.
Für die betriebliche Aus- und Fortbildung steht für die Bereiche Notrufannahme, Krankentransporttelefonie und 1450 ein eigenes Ausbildungsteam zur Verfügung.
Neue Mitarbeiter:innen der Leitstelle Tirol durchlaufen in den ersten sechs Monaten eine fundierte und intensive Ausbildung zur Erlangung der internen und internationalen Qualitätsstandards. Die Ausbildung orientiert sich an speziell entwickelten Ausbildungskonzepten, welche unter anderem das Einsatzleitsystem, die Geografie in und um Tirol, Infos zu unseren Systempartnern und natürlich die Anwendung der standardisierten Notrufabfrage beinhalten.
Die dispositionsspezifische Ausbildung erfolgt im jeweiligen Fachbereich.
Notrufcenter und Gesundheitsberatung
Annahme und Bearbeitung aller Anrufe und Notrufe, die in der Leitstelle Tirol eingehen, Gesundheitsberatung und Unterstützung des Anrufers bei der Bewältigung von Akutsituationen.
Krankentransport
Effiziente Koordination des qualifizierten Krankentransports für das gesamte Bundesland.
Notfallrettung
Alarmierung und Einsatzunterstützung des Rettungsdienstes, der Bergrettung und der Notarzthubschrauber.
Feuerwehr und technische Rettung
Alarmierung und Einsatzunterstützung der Feuerwehren, der Wasser- und Höhlenrettung, der Grubenwehr und Überwachung der Landes-Tunnelgewerke.
Stabstellen, Verwaltung und Geschäftsführung
Neben dem Einsatzbetrieb sind die Stabstellen „Prozess & Projekt“, „IT-Technik“ sowie Verwaltung und Geschäftsführung wesentliche Teile der Organisationsstruktur der Leitstelle Tirol. Etwa 25 Mitarbeiter:innen sind diesen Bereichen zugeteilt.
Geschäftsführung & Verwaltung
Der Geschäftsführung ist das Qualitätsmanagement (QM), die Öffentlichkeitsarbeit sowie die IT-Sicherheit zugeordnet.
Die Verwaltung steht allen Mitarbeiter:innen sowie Partner:innen, Besucher:innenn und Lieferant:innen als Dienstleistungsstelle zu Verfügung.
Prozess & Projekt
Diese Stabstelle ist dafür verantwortlich, dass entlang der Kernprozesse Notrufannahme und -bearbeitung, Alarmierung, Disposition und Einsatz-unterstützung, der optimale Ablauf gefunden wird.
Durch diese prozessorientierte Arbeitsweise wird die Vielzahl der Abläufe beherrschbar gemacht.
Das betriebliche Reporting verarbeitet Informationen aus dem Einsatzbetrieb und stellt diese der Leitstelle und anderen Partnern zu Verfügung.
IT-Technik
Um den hohen betrieblichen und sicherheitstechnischen Anforderungen einer Leitstelle gerecht zu werden, verfügt die Leitstelle Tirol über eine hochqualifizierte und spezialisierte IT-Abteilung.
Gemeinsam mit Industriepartnern werden IT-Systeme, wie etwa das Einsatzleitsystem oder das Telekommunikationssystem ständig weiterentwickelt.
Geschichte
Die Notwendigkeit einer integrierten und überregional abgestimmten Einsatzkoordination wurde insbesondere durch das Lawinenunglück in Galtür im Jahr 1999 offensichtlich. Das Ziel war, eine Leitstelle zu schaffen, von der aus die Alarmierung, Koordination, Disposition und Einsatzunterstützung aller Tiroler Einsatzkräfte (mit Ausnahme der Polizei) durchgeführt werden kann. Dies war die Grundsteinlegung der heutigen Leitstelle Tirol.
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2003
Grundsatzbeschluss des Landes Tirol und der Stadt Innsbruck über die Errichtung einer gemeinsamen Landesleitstelle.
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2004
30.11.2004: Vertragsunterzeichnung zur Gründung der Leitstelle Tirol durch die Eigentümer Land Tirol (Beteiligung: 74%) und Stadt Innsbruck (Beteiligung: 26%).
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2005
01.04.2005: Offizieller Start der „ILL - Integrierte Landesleitstelle“ (heute Leitstelle Tirol) durch Übernahme der damaligen Bereichsleitstelle Tirol Mitte des Österreichischen Roten Kreuzes durch das Land Tirol.
Der Alpinnotruf 140 wird aus ganz Tirol entgegen genommen.
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2006
Übernahme der Tunnelwarte des Landes Tirol sowie die Alarmierung der in Tirol stationierten Notarzthubschrauber.
Übernahme des Feuerwehrnotrufs 122 aus dem Bezirk Kufstein.
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2007
Übernahme des Feuerwehrnotrufs 122 aus Innsbruck Stadt und Innsbruck Land.
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2008
Übernahme des Feuerwehrnotrufs 122 aus Schwaz, Imst, Kitzbühel, Landeck, Reutte, Lienz.
Alarmierung und Disposition aller Einsatzstellen der Tiroler Wasserrettung.
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2010
Die Höhlenrettung ist neuer Systempartner der Leitstelle Tirol.
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2011
Start der Alarmierung und Disposition der Fahrzeuge des Samariterbunds Tirol, des Malteser Hospitaldienstes und der Johanniter Unfallhilfe.
Aufschaltung des Notrufs 144 aus den Bezirken Imst, Reutte, Landeck und Kitzbühel.
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2012
Aufschaltung des Notrufs 144 aus den Bezirken Schwaz und Lienz. Damit werden alle Rettungsdienstnotrufe aus Tirol von der Leitstelle Tirol bearbeitet.
Präsentation der "Notfall App Bergrettung Tirol operated by Leitstelle Tirol".
Die Grubenwehr Silberberg Tirol ist neuer Systempartner der Leitstelle Tirol.
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2016
Umstellung der standardisierten Notrufabfrage auf NOAS+
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2017
Innenerweiterung Leitraum
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2019
Gesundheitsberatung 1450 Tirol
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2020
Sonderlage Covid-19
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2021
Sonderlage Covid-19 und Umstellung neues Kommunikationssystem
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2023
Update Einsatzleitsystem und Einführung neue Software Einsatzorterfassung